Burgdorfer StadtMAGAZIN Nr. 01 - Frühling 2025

23 Mit rund 50 Exponaten spannt die Ausstellung einen weiten Bogen von namhaften und weniger bekannten Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zur jüngeren und zeitgenössischen Kunst. Und sie umfasst eine breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen – von klassischer Malerei, Aquarellen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotos, Objekten, Skulptur bis hin zu Keramik. Viele Kunstwerke reflektieren auf ihre Weise die Eigenheiten des Emmentals, sei es in direkten Landschaftsbezügen oder durch eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Die Künstlerinnen und Künstler erfassen in ihren Werken sowohl die Idylle als auch die Herausforderungen des ländlichen Lebens, wodurch ein vielschichtiges Bild der Region entsteht. Fotografierte und gemalte Landschaften Den Auftakt der Ausstellung bilden atmosphärische Fotografien Emmentaler Landschaften von Ernst Purtschert aus dessen Multivisionsprojekt «Die Emme… ein zorniger Fluss… ohne Quelle!». Gemalte Landschaftsansichten aus dem Emmental, tlandschaft der Gegend um Niederbipp und dem Entlebuch von Ueli Dolder und Peter Merz hängen im selben Raum. Danach geht es weiter zu Leihgaben aus verschiedenen Gemeinden und Werken aus der Kunstsammlung der Stadt Burgdorf, die rund 700 Objekte umfasst. Sie erhielt die ersten Werke in den 1930er- und 1940er-Jahren von ortsansässigen Firmen sowie Bürgerinnen und Bürgern geschenkt. Seit 1981 sammelt die Emmestadt systematisch Kunst und berücksichtigt dabei Künstlerinnen und Künstler aus Stadt und Region, aber auch solche aus der Schweiz, die in hiesigen Galerien ausgestellt oder einen mehrmonatigen Atelier-Aufenthalt in Burgdorf hatten. Chronologisch beginnt die Ausstellung mit Landschaften und je einem Selbstbildnis von Cuno Amiet (18681961) und Max Buri (1868-1915). Die Aussicht von der Lueg, eben noch in der Fotografie betrachtet, begegnet den Betrachtenden als Gemälde wieder. Im Laufe des weiteren Rundgangs trifft man auf Emmentaler Häuser von früher und heute. Darunter Werke von Hansueli Anliker, Margrit Stalder und Roland Kämpf. Unter anderem von Hans Gartmeier, Willi Meister und Hans Nussbaumer stammen fein gezeichnete bis grosszügig gemalte Landschaften. Ruth Steiner ist mit einer farbstarken Ansicht von Burgdorf vertreten. Abstraktere und kleinteilig angelegte Werke sind unter anderem von Hans Kohler (Art Brut) und Jürg Grünig ausgestellt. Eine kleine Werkgruppe kreist um die Justizvollzugsanstalt Schloss Thorberg – mit dokumentarischen Fotografien des Insassen Henri Georges Delacour und einer im Gefängnis geschaffenen Skulptur des rumänischen antikommunistischen Aktivisten Oliviu Beldeanu. Gezeigt wird auch die so genannte «Denkwand» aus dem ehemaligen Atelier des Burgdorfer Künstlers «Unser Ziel ist es, aus diesen unterschiedlichen Werken ein stimmiges Gesamtes zu schaffen und Zusammenhänge aufzuzeigen.» Anna Wesle, Kuratorin Museum Franz Gertsch Das Burgdorfer Panorama von Ruth Steiner (1931 - 2022) ist eines der grössten Exponate der Ausstellung «Vielfältiges Emmental. Kunst aus den Gemeinden der Regionalkonferenz» im Museum Franz Gertsch. © Nachlass Ruth Steiner / Kunstsammlung Stadt Burgdorf

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